Über Troja in den Süden

Nach einem lustigen Frühstück mit der 76 jährigen Selvinia, Google Übersetzer sei Dank, sind wir nach Troja – spannend…

… und dann weiter in der Süden zu den Kalkterrassen. Die Autobahn ist krachneu und so gut wie leer – hier macht Autofahren Spaß, zumal bei den Spritpreisen. An der Küste vom Golf von Edremit stehen moderne Appartmenthäuser, danach fahren wir durch eine grüne Hügellandschaft und weite Täler, in denen sich riesige Olivenplantagen bis zu den unteren ziehen. Auch hier ist der Boden schwer und lehmig, nach den Olivenhainen kommt vermehrt Traubenanbau vor. Die ganze Landwirtschaft in der Türke macht einen ziemlich professionellen Eindruck, die Landschaft, durch die wir fahren, ist wunderschön. In den Dörfern und kleineren Orten ist jedoch viel dem Verfall anheim gegeben.

Erst kurz vor Pamukkale ändert sich das Landschaftsbild: die grüne Hügellandschaft mit dem Lehmboden wird von relativ kargen Kalksteinbergen abgelöst.

Golf von Saros – Gelibolu

Wir blicken von der Veranda auf den Golf von Saros und wohnen hier mit Familienschluss bei der Mutter des Vermieters. Das eigentliche Ferienhaus ist durch verschlammte Wege kaum bzw. nicht sicher erreichbar und wir haben uns auf etwas mehr Nähe eingelassen und sind extrem herzlich beherbergt.
Turgut, der Vermieter, hat uns erzählt, dass das Wetter für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist. Die Böden sind sehr lehmig und teilweise extrem rutschig. Die Landschaft von Edirne bis Kesan ist geprägt durch sehr weitläufige, flache Hügel, die fast vollständig durch Felder bedeckt sind, es ist unerwartet grün und die Felder sind jeweils relativ groß.

Die Fernstraßen und die Autobahn sind top-top ausgebaut, ganz im Gegenteil zu den Ortstrassen, Gelibolu bietet vom in die Jahre gekommenen Neubau bis zur Ruine das ganze Spektrum, irgendwie sieht man, dass es der Türkei wirtschaftlich schon mal besser ging.

Wir sind über Plovdiv nach Edirne

Plovdiv war mal europäische Kulturhauptstadt und hat eine ausgeprägte Infrastruktur für Touristen – ganz im Gegenteil zu Edirne, hier gibt es ‚ohne Ende‘ kleine Läden und die Kunden sind vorwiegend Einheimische. Der Liter Super kostet ein Euro und auch sonst sind die Preise aus unserer Sicht attraktiv. Mit Englisch und Deutsch kommen wir hier in der Regel nicht weit, wir werden heute Abend die wichtigsten Wörter und Sätze ins Türkische übersetzen. Unsere kleinen Türkisch-kenntnisse bringen uns auf jeden Fall Sympathiepunkte ein. Während eines Gewitters verwandelt sich die Terasse des Cafes in einen kleinen Bach.

Wir fühlen uns ganz wohl hier, Raïf hat mir für 100 Lira am Ausgang des Basars einen profimäßigen Haarschnitt verpasst, mit Teepause und Tee vom ,Teemann‘ der Markthalle.

Sofia

Wir sind gegen 8:30 morgens in Ohrid los und waren am späten Nachmittag in Sofia angekommen. Was in Bulgarien sofort auffällt, Bulgarien wirkt ärmer als Nord/Mazedonien. Sofia ist ziemlich lebendig, wir sind gleich zu Fuß los und haben einen guten ersten Eindruck erhalten, aber wir sind zu müde um ins Nachtleben durchzustarten.



So wie es bei uns in jedem Dorf eine Kirche gibt, gibt es in Nordmazedonienin jedem Dorf mindestens eine Moschee.


Wie in Nord-Mazedonien ist der Sprit in Bulgarien günstig: ca €1,30 für Super95.

Fast überall seit Albanien haben wir unheimlich viele Bienenstöcke gesehen, aber es wird nirgends Honig verkauft (Obst und Gemüse wird häufig am Straßenrand verkauft) – ich vermute, Honig ist ein Exportgut und wird gleich an den Großhändler verkauft.

Am Sonntag haben wir noch eine empfehlenswerte Besichtigung mit Free Sofia Tours gemacht.

Der Tour Guide hat mir danach ein Restaurant mit landestypischer Kost empfohlen.

Die Parks und die Fußgängerzone sind voll. Sofia ist dritthöchste gelegene Haupstadt Europas, im Hintergrund der Hausberg ‚Witoscha‘.

Es gibt einige Mineralquellen in der Stadt, aus dieser sprudelt 37 Grad warmes Mineralwasser.

Ohrid

Der Ohrid See ist ziemlich groß, Ohrid selbst ist voll mit Touristen, Apartments, Restaurants, Cafés, Klamotten- und Schmuckläden. Die Osmanen haben einige Moscheen hinterlassen und es gibt reichlich alte Kirchen.

Mazedonien – wir sind in Bitola

Der Weg von Konitsa nach Bitola in Nordmazedonien war landschaftlich abwechslungsreich. Wir wählen die Route über Nordmazedonien und Bulgarien Richtung Türkei, die Kosten sind deutlich niedriger.


Die Zöllner an der Nordmazedonischen Grenze konnte ganz gut deutsch und waren sehr freundlich. In Bitola ist es ganz lebendig, die Cafés sind voll, Shopping ist preiswert und die Leute sind freundlich – es gefällt uns hier ziemlich gut.

Im modernen Teil der Fußgängerzone gibt es neben Cafés und Shops auffallend viele ‚Casinos‘ …

Wir sind per Zufall in einer Kneipe mit live Musik gelandet. Uns wurde empfohlen, den Ohrid-See nicht zu verpassen. Booking.com macht’s möglich, wir haben kostenfrei umgebucht und schlafen morgen in Ohrid.

Berge in Kleidonias – Nordgriechenland

Das Frühstück ist hier ähnlich gut wie in Albanien. Wir sind wieder gut gesättigt los und sind in der Nähe von Konitsa zu einem Kloster gewandert. Die Berge sind auch hier echt klasse und die Wege gut ausgeschildert.


Nachmittags sind wir vom Hotel nochmal zu Fuß ins Nachbartal los.

Heute Abend waren wir noch was Essen, der Wirt ist auch Taxifahrer, zum Kochen und Englisch sprechen hat er seine Frau gerufen. Die Preise sind hier mit denen bei uns vergleichbar.

Wir sind nach Nordgriechenland gefahren

Hier gibt es halb so viel Hotel zum doppelten Preis. In Albanien haben wir für ein Doppelzimmer mit gigantischen Frühstück 30 Euro pro Nacht bezahlt – bewachter Parkplatz inklusive. Zum Frühstück gab es jeweils einen Teller Rührei mit Speck und Käse, Tomaten, Gurke, Erdbeeren, Hörnchen, Brot und Marmelade am Platz in der Lobby eines gediegenen, familiengeführten Hotels serviert.

Eigentlich wollten wir über Nebenstrecken nach Griechenland. Die Straße bis zum ersten Zwischenstopp war eine Schotter-Geröllpiste, die uns durch großartige Schluchten führte. Für die Albaner scheinbar normal, für uns auf dem Streckenabschnitt unerwartet schlecht – aber spannend. In Polican angekommen, hat uns ein sehr freundlicher Mann auf Englisch die Auskunft gegeben, dass die Straße noch schlechter wird und der Grenzübergang für Touristen nicht erlaubt ist.
Das Restaurant in Polican sah klasse aus, wir hatten leider keinen Appetit und haben es bei Kaffee belassen. Touristen sind hier vermutlich eher selten gesehen…

…an den steilen Passagen hat der/die FotografIn gestreikt 😉

Wer Karl May gelesen hat, den wird Albanien nicht überraschen. Krasse Berge, in Restaurants und Cafés sind zu 90% Männer unterwegs und laut dem Schild, kann man hier auch gut zur Jagd gehen.

Noch eine kurze Anmerkung: Als EU Beitrittskandidat fließt natürlich auch schon Geld von Brüssel nach Albanien, insbesondere in Verkehrsinfrastruktur: Teilweise gibt es top ausgebaute Straßen durch die Berge.

Blue eyes – es regnet heute oft und kräftig

Die Saison in Saranda beginnt im Mai und ab Juni geht es hier wohl richtig ab. Hier werden noch mehr Hotels und Apartments gebaut, man kann jetzt nur erahnen, was im Sommer los ist … vermutlich herrscht immer noch Goldgräberstimmung: Der eine hütet seine paar Schafe und Ziegen, der andere wird im Tourismus steinreich …

Wir haben uns ein ,Blaues Auge‘ ein Stück landeinwärts angeschaut, da quellen ein paar Kubikmeter Wasser je Sekunde nach oben …

Das Preisniveau passt, wir haben in einem Restaurant am Strand für 2 Wasser, 2 Espresso und ein Bier 640 Lek bezahlt, das sind knapp 6 Euro.

Albanien

Von Durres nach Saranda: Die Berge sind klasse, ich war noch nie im Himalaya, aber so ähnlich stelle ich mir die Täler vor.



Der Norden und die Ebene südlich von Durres sind vielfältig: Gewerbe-ruinen, Schafe und Schäfer, viele Tankstellen, Nachtklubs, eine paar BettlerInnen am Hafen, Häuser im Bau (ein Haus hatte schon die Möbel drin, aber die Wände waren noch nicht dran), Hunde auf der Straße, Fahrrad und Fußgänger auf der Autobahn, Lastenesel mit Tragekorb angebunden auf der Weide, angebundene Ziegen, Kühe,… viele Obstverkäufer an der Straße, die Erdbeeren werden gerade geerntet und sind extrem lecker, wir sind uns sicher, dass wir sie zum Touristen-Preis (2 Euro die Schale) gekauft haben.

Booking.com hat uns mal wieder zu einer guten Herberge verholfen, wir genießen etwas Luxus im Hotel Lindi und erholen uns von einer Nacht mit wenig Schlaf: Wir waren sparsam und haben auf der Fähre auf die Kabine verzichtet und wie viele Albaner in Sesseln und Bänken genächtigt.