Pink pilgrim in Santiago

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Wir sind mit dem Bus nach Santiago de Compostela gefahren. Ich hatte eine verschlafene Kleinstadt erwartet, tatsächlich handelt es sich um eine große Stadt mit Uni und guter Verkehrsanbindung (kein Wunder, es ist die Haupstadt Galiciens, wie Steffi mich aufgeklärt hat). Die Hälfte der Leute sieht so aus, als wären sie gut gekleidet aus dem Flieger gestiegen, ein Drittel ist so wie wir unterwegs und der Rest hat den Regenponcho an und scheint zu Fuß unterwegs gewesen zu sein. Ein anderer Segler hat das hier als „katholisches Disneyland“ bezeichnet, ich bin gespannt, im Moment sitzen wir geschützt vor Regen im Café.

Zurück in Muros, waren wir abends mit Monika und Thomas von der ‚Pfadfinder’ noch ein paar Tapas essen .

Wir sind zu Fuß unterwegs

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Das Klima ist angenehm, ich schätze es sind so um die 27 Grad, und es weht ein leichter Wind. Die Landschaft ist sehr schön und ein Café, 2 Cola, ein Wasser kosten in der Kneipe des Club Nautico €6,10, dazu gab es noch für jeden ein Schälchen Nudeln mit Krebsfleisch aufs Haus. Trotzdem denkt man natürlich gelegentlich an zuhause und all diejenigen, die nicht hier sind, und dann wäre man auch gern wieder in Otternhagen. Wir sind uns sicher, wenn wir wieder Zuhause sind, machen wir es uns dort richtig gemütlich.

Nach dem Baden auf dem Rückweg
KAIMANA im Hafen von Camariñas

Golfe de Gascogne – oder: ein Stimmungsbild von der Biscaya

Wir sind mittendrauf (46° 15,163’N 006°34,177’W, 1840 UTC), und das Meer ist ultramarinblau.
Eigentlich wollen wir am letzten Sonntag los, haben aber den Absprung verpasst und mussten dann noch ein paar Tage in Brest warten. Am späten Mittwoch Nachmittag sind wir dann los (gestern).
Seit heute Mittag sind die Bedingungen eigentlich ganz gut, der Schwell vom Altlantik von der Seite ist weg und wir fahren mehr oder weniger direkt vor dem Wind.
Wir sind etwas von der Seekrankheit gezeichnet und noch ca. 40 Stunden von A Coruna entfernt. Die Stimmung ist mäßig, man fragt sich insgeheim doch, weshalb man sich das Geschaukel antut und ob man seine Zeit nicht besser investieren könnte, an möglichen Alternativen mangelt es ja nicht … Immerhin, man lernt sich natürlich auch nochmal besser kennen: welche Tochter hat ihren ihren Vater schon mal Strahlkotzen über die Süllkante gesehen … Ich Tröste mich erstmal auf die Dusche und ein leckeres Essen in Spanien.
Unterwegs gibt’s natürlich das ein oder andere Erlebnis: Wassertiefe ca. 100 Meter und plötzlich ertönt der Tiefenalarm, 30m, 20m, 12m, 6m,5m, 4m, 3,80m und bleibt bei 3,80 stehen. wir hatten das so oder so ähnlich schön ein paar Mal. Entweder ein Fisch oder ein U Boot. Diesmal habe ich in rabenschwarzer Nacht den Motor gestartet und den Gang eingelegt, schwupp es war weg, wieder 100 Meter Wassertiefe. Delfine gab es auch zahlreich in direkt Bootsnähe zu sehen. Insgesamt ist die Bicaya ziemlich leer, kaum andere Boot in AIS Reichweite.

im Takt der Tide

.. wir sind weiter unterwegs. Der Wind ist etwas schwach, sodass wir häufig Motor-segeln. Wenn die Tide gegen uns läuft, kommen wir nur langsam voran, wenn sie mit uns läuft entsprechend schneller. Voraussichtlich sind wir morgen Abend in Brest. Die Mannschaft hat sich inzwischen schon ganz gut eingespielt, das Leben auf engem Raum bringt einem dichter zusammen …

Update von der KAIMANA

Wir sind unterwegs nach Brighton und fahren nun zum 4. Mal über Nacht, inzwischen hat sich unter einfachen Bedingungen bereits eine gewisse Routine eingestellt.
 
Das Hoch über England ist unser Freund, leider wird es voraussichtlich zu Beginn kommender Woche abgezogen sein. Eigentlich müssten wir die Zeit nutzen um ‚einfach’ durch den Kanal zu kommen, aber wir wollen ja auch was von den Orten sehen …
 
Heute Vormittag hatte ein Segler der Französischen Küstenwache ein Schlauchboot mit ca. 40 Insassen nahe der französischen Küste gemeldet. Heute Mittag haben wir das Boot selbst mitten auf dem Kanal gesichtet, ein riesiges Schlauchboot mit kleinem Motor, wir sind höchtens 150 Meter dran vorbei. Die Französische Marine hat das Ganze mit Abstand beobachtet. Dir UK border control kam um das Boot an der Seegrenze in Empfang zu nehmen, wir konnten das nicht genauer verfolgen, ich vermute, das Schlauchboot wurde zurück geschickt… ein seltsames Gefühl, ein paar der Insassen haben uns gewunken, aber wir haben nicht reagiert … (über Funk haben wir uns mit der UK border control abgestimmt, die waren bereits in Sichtweite und kurze Zeit später vor Ort …)
 
border control
Britische und französische Marine rund ums Flüchtling-schlauchboot